Amanda Wingfield: Margot Nagel
Laura Wingfield: Joanna Castelli
Tom Wingfield: Stefan Mehren
Jom O’Connor: Alexander von Hugo

Bühne: Tom Presting | Kostüm: Olga Lunow

Das Stück: Wenn man sich mit über vierzig noch fühlt, als hätte man einen Angelhaken verschluckt und das Zerren der Leine täglich spürt, dann ahnt man: Sehr, sehr lange Nabelschnur, aber intakt.

So ergeht es Tom Wingfield (Stefan Mehren) - ein erfolgloser Dichter, der rastlos in der Welt herumstreunt und keinen Halt mehr finden kann. Getrieben von Schuldgefühlen rekapituliert er die Umstände, die ihn vor langer Zeit veranlaßten, von zu Hause abzuhauen und Mutter und Schwester im Stich zu lassen. Immer wieder spielen sich die Szenen von damals zwanghaft vor ihm ab – mal in poetischer Rückschau, mal als beklemmender Albtraum.

Seine Mutter Amanda (Margot Nagel) lebt verarmt mit ihren erwachsenen Kindern in einer Mietskaserne in St. Louis, der Vater ist schon vor Jahren durchgebrannt. In Ihrer Jugend war sie eine reiche Südstaatenschönheit aus herrschaftlichem Hause, jetzt schwelgt sie trotz der harten Realität noch immer in der großen Vergangenheit. Tom arbeitet im trostlosen Lagerhaus, um die Familie durchzubringen, dabei träumt er von einer Karriere als Schriftsteller. Seine gehbehinderte Schwester Laura (Joanna Castelli) hat das Wirtschaftscollege abgebrochen und ist längst vor den Anforderungen des Alltags in die Fantasiewelt ihrer Glastierchen geflüchtet. Um dem unerträglichen Schicksal zu entkommen, beschließt die Mutter, für Laura einen Mann zu finden: Tom soll seinen Arbeitskollegen Jim (Alexander von Hugo) zum Essen einladen, dafür verspricht sie ihm die Freiheit. Mit großem Aufwand inszeniert Amanda Wingfield ein Rendezvous, um den „Freier“ zu ködern. Doch der Abend endet in einem Desaster und Tom sagt für immer Lebwohl...